Erschöpfung - Burnout

Erschöpfung - Burnout

Beide Begriffe habe zunächst einmal nichts mit einander zu tun. Jedoch kann „Erschöpfung“ eine Vorstufe vom Burnout darstellen.
Erschöpfung beschreibt im Sinne des Wortes einen Zustand, indem „Leere“ wahrgenommen wird. Ein Krug wird leer, wenn ich nur heraus schöpfe, aber nichts wieder dazu gebe. Genauso wie ein Konto von dem ich immer nur Geld abhebe.
Nicht selten kommen dann Panikattacken hinzu, weil der/die Betroffene sich ausgeliefert fühlt. Um Erschöpfung vorzubeugen müssen alle drei Bereiche des Seins beachtet werden:

Der Geist: hier geht es um Sinnfragen. Den Mut zur Vogelperspektive. Sich selbst im sozialen- oder auch im eigenen inneren System zu beleuchten. Dinge bzw. Gedanken-und Verhaltensmuster zu entlarven, wo wir uns selbst und anderen was vor machen. Die Arbeit am Systembrett kann hier sehr hilfreich sein und kann u.U. das eine oder andere „AhaErlebnis“ herbeiführen. Ich biete diese Therapieform in meiner Praxis an. Das Systembrett gehört nicht zur TCM. Ich habe die therapeutische Arbeit damit erlernt, um genau diesen Bereich mit meinen Patienten beschauen zu können. Dennoch ist klar zu stellen, dass das Systembrett ein Hilfsmittel der Psychotherapie darstellt, diese aber nicht ersetzten kann, sodass ich ggf. zu einem Besuch beim Heilpraktiker der Psychologie oder einen Psychologen rate. Unabhängig davon, kann ich mittels Akupunktur „den Geist“ entspannen. Jedem Element mit ihren dazugehörigen Zang Fu (bed. Energiekreise eines Organes) sind Emotionen bzw. Eigenschaften zugeordnet.

Die Seele: Seele und Geist sind schwerlich zu trennen, dennoch sind sie anders zu behandeln. Die Seele ist wie ein Bindeglied zwischen Geist und Körper. Deshalb ist sie für Erschöpfung sehr anfällig, weil sie Gegenläufigkeit von Beiden abzufangen versucht. Der Körper signalisiert z.B „ich bin müde“; der Geist sagt „du musst dieses oder jenes noch fertig machen, reiß dich zusammen“ Die Seele weiß „wenn ich mich jetzt nur ein paar Minütchen hinlege, geht’s danach doppelt so schnell“; oder „ich muss jetzt einfach mal kurz an die frische Luft, dann geht’s wieder“ Unser Alltag, unsere Betriebe, berücksichtigen dies viel zu wenig. Daraus entsteht nicht selten eine sehr schädliche Strategie: ich gebe alles und lechze nach meinen Urlauben. Man lebt nicht mehr im Hier und Jetzt, sondern zieht täglich dem Körper Seelenenergie ab um dann im Urlaub „zusammen zuklappen“. Eine goldene Regel der Psychotherapie sagt: „Du kannst nicht die Situation ändern, aber Du kannst Dich in der Situation ändern- dann ändert sich die Situation durch Dich“  Es macht was aus, ob ich nach einem aufreibenden Krimi ins Bett gehe, oder ob ich ein gutes Gespräch mit Freunden hatte. Nach dem Krimi hab ich vielleicht mehr Stunden Schlaf vor mir als nach dem Besuch der Freunde, aber erholter fühlen wir uns wahrscheinlich nach dem Freundesbesuch.
Es macht was aus, ob ich mein Frühstück gehetzt im Stehen zu mir nehme, oder ob ich ein bisschen früher aufstehe um den Tag in Ruhe zu beginnen. Vielleicht bei Kerzenschein und einer positiven Musik oder einem positiven Gedankenimpuls durch ein Buch oder vergleichbarer Lektüre. Es macht was aus, ob ich mich von einem nervigen Wecker wecken lasse, oder mit einer Melodie oder einem Weckton der nicht gleich das Schlimmste prophezeien könnte. Es macht was aus, ob ich mich morgens unter der Dusche nur abschrubbe, oder ob ich meine Körper beim Einseifen wahr nehme und das Wasser auf ihm genieße. Mit ein bisschen Aufmerksamkeit, kann man seiner Seele viel Speise geben. Unter der Akupunktur verändert sich das Seelenwohl. Es ist nicht zu verhindern und eine gewünschte „Nebenwirkung“, da ich auf die verschiedenen Energiesysteme Einfluss nehme. Unabhängig davon mit welchen Beschwerden Patientinnen und Patienten zu mir kommen.

Der Körper: beim Körper kommen wir aus dem „feinstofflichen“ Bereich raus. Er stellt die „Hardware“ dar. Von einem TCM Dozenten ist mir ein Spruch in lebendiger Erinnerung: „Die Gallenblase ist der Wächter des Herzens“ Hierzu muss ich erklären, dass Beschwerden des Bewegungsapparates nicht selten dem Verlauf des Gallenblasenmeridians folgen und ebenfalls nicht selten nach Stresssituationen entstehen.  
Die Ischialgie, der Kopfschmerz, die Nackenschmerzen. Ziel ist nach Auffassung meines Dozenten: den Menschen endlich ruhig zu stellen um ihn ggf. vor einem Herzinfarkt zu bewahren. Der Körper offenbart am offensichtlichsten die Dysbalance innerhalb des Qi-Flusses, auch wenn es um Erschöpfung geht.
Wir sind wieder bei der Analogie eines Kruges. Er ist leer weil ich nur nehme und nichts dazu gebe. In der TCM geht es nicht nur um Ernährung und Resorption der Nahrungsmittel. Die Nahrung muss transformiert werden. Einem zusätzlichen Schritt nach der Resorption. Nur so wird aus der Nahrung „Nährqi“ für die Energiesysteme. Es ist ein zunehmendes Problem, dass die Energie, die wir in Form von Nahrungsmitteln zu uns nehmen, nicht mehr als Lebensenergie zur Verfügung gestellt werden kann, weil die Milz-Energie zu schwach ist. (Jetzt nicht an das Organ „Milz“ denken- es geht hier um ein Energiesystem, dass ein bisschen mit dem Verdauungssystem verglichen werden kann).
So kommt es, dass wir nach dem Essen müde sind. So kommt es, dass wir von Rohkost und Salat auch zunehmen können, weil es nur zur Resorption kommt. Es bringt nichts, mehr und mehr an Vitaminen, Mineralstoffen und Nahrungsergänzungsmitteln zu uns zu nehmen, wenn der Körper dies nicht transformieren kann. Wir werden erst gesünder, energiereicher, wenn unser Körper in der Lage ist, aus der ihm angebotenen Nahrung Energie zu transformieren.
Es gibt spezifische Kräuterrezepturen und Akupunkturkonzepte, die „die Mitte stärken“ um so Transformation wieder in Gang zu bringen bzw. zu ermöglichen.

Beim Burnout ist nicht selten die Ursache, dass die „Yin-Reserve“ des Körpers aufgebraucht ist. Es entsteht der Zustand der „Leeren Hitze“. Die übergeschäftige Betriebsamkeit die sich vor dem Zusammenbruch zeigt, offenbart diesen Zustand. Yin und Yang sind im gesunden Zustand ausgeglichen. Wird das Yin (Ruhe, Ausgeglichenheit, Körperstruktur, Kühle) ausgezehrt (weniger, schlechter Schlaf, viel Grübeln, Denken, Studieren, Sorgen, Trauer, Frust) fällt es in seinem Niveau unter das Yang (Dynamik, Bewegung, Wärme) und stellt sich umtriebig, überdynamisch dar. In Wirklichkeit hat er aber nicht ein Genug an Yang sondern keine Ausgeglichenheit zwischen den beiden und es entsteht ein relativer Yang-Überschuss. Der Mensch läuft heiß, er brennt aus. Wenn das Yang auch noch ins Minus rutscht, oder der Abstand zwischen Yin und Yang immer größer wird, bricht der Mensch zusammen. Menschen dieses Zustandes sollten eine Fachklinik aufsuchen. ihr Gehirn kann Reizüberflutungen, wie Autofahren oder komplexe Aufgaben erledigen, nicht mehr bewerkstelligen. Die Phase davor bietet ein Einsatzgebiet der TCM. Es gibt Kräuterrezepturen und Akupunkturkonzepte die das Yin wieder aufbauen können.